IR-Strategie effektiv planen und umsetzen

IR-Strategie effektiv planen und umsetzen

 

Der Job als IRO ist ausgesprochen fordernd. Die Bandbreite der Aufgabenbereiche kann enorm sein. Dabei verliert man in der vielen Anzahl an ToDoes manchmal die Übersicht. Eine IR-Strategie gibt hier Klarheit und Orientierung. Klarheit über die IR-Ziele. Orientierung, mit welchen Instrumenten diese Ziele erreicht werden sollen.

 

 

 

Aufgabenbereich der IR

Im Zentrum einer IR-Strategie steht die Entwicklung & Definition von IR-Zielen. Um diese Ziele zu definieren, ist zunächst zu klären, was genau zur IR gehört. Studien zeigen, dass Unternehmen diesen Bereich unterschiedlich abstecken. Einige betrachten IR nur als Erfüllung regulatorischer Anforderungen, also als Reporting und Compliance, eventuell ergänzt um Maßnahmen zum Schutz vor aktivistischen Aktionären. Andere sehen IR weiter gefasst als Vermittler zwischen der Financial Community und dem Management. Diese Unternehmen legen Wert auf Dialog und die Beobachtung der Kapitalmarktteilnehmer.

Eine dritte Gruppe schließlich fasst unter den Aufgabenbereich der IR auch Themen wie Nachhaltigkeit, Managementunterstützung oder auch digitale Transformation. Klarheit über den genauen Aufgabenbereich der IR ist notwendig, bevor die Ist-Situation analysiert und Ziele formuliert werden können.

Analyse der Ist-Situation

Ist der Aufgabenbereich geklärt, steht die Analyse der Ist-Situation an, um Schwachstellen aufzudecken. Ein Dauerbrenner ist das Thema Investor Targeting: Wie viele Roadshows werden durchgeführt im Vergleich zu den Peers? Wie viele Konferenzen werden besucht? Wie häufig sind CEO & CFO auf den Konferenzen vertreten? Welche Schlussfolgerungen leiten sich aus den Ergebnissen für die IR ab, wenn die Peers bspw. sehr viel häufiger „on the road“ sind?

Interessante Erkenntnisse können auch die Analyse bestehender Investments geben. Wie hoch ist das jeweilige Investment einzelner Fonds? Niedrig? Oder eher hoch? Aus welchen Regionen kommen die investierten Fonds? Europa? USA? Asien? Welche Ziele können aus diesen Analyse-Ergebnissen für die IR abgeleitet werden?

Es schließen sich eine ganze Reihe möglicher weitere Analysen an – abhängig vom definierten Aufgabenbereich und den Zielvorstellungen: Wie viele Analysten covern das Unternehmen in Relation zu anderen Unternehmen? Gibt es eine Perception Study? Welche Bedürfnisse haben die Investoren geäußert? Wie wird Ihr Unternehmen durch Nachhaltigkeits-Agenturen geratet? Wie wird die digitale Kommunikation Ihres Unternehmens eingeschätzt?

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, welche Bereiche der IR verbessert werden können.

 

IR-Strategie effektiv planen und umsetzen

Festlegung von Zielen und Instrumenten

Nachdem die Herausforderungen identifiziert wurden, geht es darum, konkrete Ziele zu setzen. Eine Zielkategorie könnte zum Beispiel ein verbessertes Investor Targeting, eine höhere Marktbewertung und höhere Liquidität sein. Strategische Ziele eine proaktive Kommunikation mit Investoren, optimierte Aktionärsstrukturen oder besseres Benchmarking sein.

Es empfiehlt sich, die ausgearbeiteten Ziele zu priorisieren. Denn häufig kommt es bei der Umsetzung zu Zielkonflikten. Meist fehlt Zeit, Geld und/oder Manpower. Da ist es hilfreich zu wissen, welche Ziele die höchste Priorität haben.

 

IR-Strategie effektiv planen und umsetzen
Messen der Zielerreichung

Last but not least sollten Key Performance Indicators (KPIs) festgelegt werden, um das Erreichen der Ziele zu messen. Denn: „Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken“!

Die Erarbeitung einer IR-Strategie ist ein ausgesprochen hilfreiches Instrument, um den Überblick zu behalten, zielorientiert vorzugehen und bei Zielkonflikten sinnvoll zu agieren. Dabei muss es nicht immer eine ausufernde IR-Strategie sein. Auch kleinere Strategien entfalten bereits ihre Langfristwirkungen.